Nach der Hälfte der Hinrunde wird Kritik über das Stadion-Essen laut. Der FCB nimmt diese ernst.
Spitzenspiele gegen YB und den FCZ. Was in der letzten Saison noch für Haareraufen und Angstschweiss auf der Stirn der FCB-Fans gesorgt hat, ist in dieser Saison ein Festakt. Euphorische Fans, eine volle Hütte und viele positive Emotionen widerspiegeln den ersten Tabellenplatz, den der FC Basel momentan innehat.
Was zu einem solchen Spieltag gehört, sich momentan aber nicht so meisterlich präsentiert, ist das Catering-Angebot im Joggeli. Lange Wartezeiten bei den Ständen, an gewissen Or-ten kein Essen mehr vor Spielschluss oder auch Wein, des- sen Bestellung zu Saisonbeginn nicht getätigt wurde. Die Gastronomie-Situation im Stadion ist derzeit ein heiss diskutiertes Thema unter den Fans. Dessen ist sich auch Mediensprecher Remo Meister bewusst: «Uns ist die Kritik vieler Fans bekannt. Aber auch unabhängig davon ist uns klar, dass die Catering-Situation im Stadion derzeit unbefriedigend ist und verbessert werden muss.» Kritisiert würden vor allem die langen Wartezeiten vor den Ständen. Weniger lautstark, aber auch vorhanden ist die Kritik am Essen. «Wir nehmen uns jegliche Kritik zu Herzen und nehmen sie sehr ernst. Klar ist aber auch, dass man nicht auf alle individuel- len Essenswünsche eingehen kann», sagt Meister.
Gerade auch im Hinblick auf das Ziel, 20000 Jahreskarten verkaufen zu können, könne es durchaus abschreckend wirken, wenn solche Geschichten in Fankreisen kursieren. «Wir wollen den Zuschauern ein rundum einwandfreies Spieltagerlebnis bieten. Das Essen und Trinken ist neben dem Spiel selbst etwas vom Wichtigsten», betont Meister.
Deshalb seien lange Wartezeiten ärgerlich, findet der FCB-Sprecher. «Ein Teil des Problems ist, dass wir die mobilen Getränkestände aufgrund der Sicherheits- und Brandschutz-Auflagen auflösen mussten, das war bereits vor der Pandemie.» Damit fallen etwa die Bier-Corner weg und so müssen die Zuschauer, die nur ein Bier wollen, an den Essensständen anstehen.
Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit den Schlangen sei die «Kollisionsgefahr» mit den Menschen, die auf dem Weg zur Toilette sind. Anders als in anderen Stadien sei der Platz, auf dem das Joggeli gebaut wurde, begrenzt. «Wir sind zwischen der St.Jakobs-Strasse und dem Bahndamm eingeklemmt. Die Plattformen zwischen dem Balkon und dem Parkett sind deswegen nicht so gross wie anderenorts.»
Das Catering im St.Jakob-Park besteht aus drei Playern: dem FC Basel, der Catering-Firma Wassermann und dem FC Concordia. Auch wegen der Kritik sei man momentan in regem Austausch mit Congeli, der einen Teil des Catering-Geschehens innerhalb des Stadions organisiert. «Wir erwarten eine zeitnahe Verbesserung der Situation. Prozesse müssen optimiert und das Personal besser geschult werden, um einen reibungsloseren Ablauf innerhalb des Stadions garantieren zu können.»
Sie seien nicht überrascht worden vom Zuschauerandrang, sagt Meister: «Die Kommunikation zwischen dem Ticketing und Catering funktioniert, man weiss also vor jedem Spiel, mit welchem Zuschaueraufkommen ungefähr gerechnet werden darf – und es war klar, dass es gegen YB und den FCZ viel Publikum geben würde.
Auffällig war auch, dass nach dem Spiel am Sonntag gegen den FC Zürich trotz Zertifikatspflicht die Fans in der Rotblau-Bar hinter dem Sektor A ohne jegliche Kontrolle ein und aus gingen. Wohlbemerkt ohne Maske. «Dies liegt ausserhalb der Zuständigkeit des FCB. Während des Spiels ist die Bar nur vom Stadion aus begehbar und das Zertifikat somit kontrolliert», sagt Meister. Was vor und nach dem Spiel passiere, könne der FCB nicht beeinflussen. Für eine Stellungnahme war die Firma Wassermann nicht erreichbar. Der FCB erhofft sich, dass er mit Gesprächen und Massnahmen die Catering-Situation im St.Jakob-Park wieder fanfreundlicher gestalten kann. «Denn ein Match im Joggeli soll ein herausragendes Gesamterlebnis sein, das ganze Drumherum – vor allem eben das Catering – soll den Ansprüchen des FCB und der Fans in allen Belangen gerecht werden», so Meister.